Das war die große Exkursion 2021

Lange Zeit war nicht klar, ob wir die große Exkursion für unseren 5. Jahrgang wirklich durchführen können; die Corona - Pandemie und die damit verbundenen Reisebeschränkungen und die sich ändernden Bestimmungen für Schulen hielten uns bei der Organisation in Atem... Aber dann gab es grünes Licht und wir konnten vom 7. - 17. September eine wunderschöne und sehr interessante Zeit in Südtirol und im Piemont verbringen!

Exkursionsberichte Südtirol – Piemont 07. – 17.09. 2021

Stift Neustift

Unsere erste Station war das Kloster Neustift in der Nähe von Brixen. Das Stift der Augustiner Chorherren widmet sich vor allem der Seelsorge, weshalb es auch ein Internat mit Mittelschule und Erwachsenenbildung gibt.

Außerdem gibt es ein 35 Hektar großes Weingut mit Kellerei, die Weinberge sind die nördlichsten südlich der Alpen und es werden auch Trauben von einer Fläche mit zirka 60 Hektar von Bauern zugekauft.

Zwei Drittel der Weine sind weiß, wobei früher in dieser Gegend vermehrt Rotwein gekeltert wurde.

Alle Trauben werden handgelesen und danach in zwei Qualitätsstufen ausgebaut, 80 Prozent klassisch und der Rest in der höheren Qualität mit dem Namen "Praepositus".

Ein Großteil der Menge wird "Ab Hof" verkauft, hier spielen sicher das ansprechende Kloster und das Erlebnis eine wichtige Rolle. Alles in allem ein durchdachtes Konzept.

© Jacob Rennhofer

Die Fachoberschule für Landwirtschaft in Auer ist eine Schule, die die in Südtirol wichtigen Zweige der Landwirtschaft, nämlich Weinbau und Obstbau, Lebensmittelverarbeitung und generelle Berglandwirtschaft vereint.

Die SchülerInnen absolvieren einen fünfjährigen Lehrgang, bei dem in den ersten beiden Jahren, ähnlich wie bei uns in Klosterneuburg, die Grundlagen für die ab der dritten Klasse wählbaren Fachbereiche gelehrt werden. 

Ab der dritten Klasse kann man dann aus folgenden Bereichen wählen: Produktion und Verarbeitung; Landwirtschaft und Umwelt und Weinbau und Önologie

Der fachpraktische Unterricht findet am schuleigenen Übungshof, dem Happacherhof, statt. Hier stehen den SchülerInnen Übungsflächen im Obstbau, Weinbau und kleine Flächen im Ackerbau zur Verfügung. Die Flächen werden teilweise nach Bio-Richtlinien aber ein Teil auch konventionell bewirtschaftet. Außerdem befindet sich am Happacherhof ein Laufstall für Kühe und Pferde, sowie für verschiedene Kleintiere, wie etwa Hühner. 

© Rene Dietrich

Keller der Schule in Auer

Der Keller ist für die Weinbaufläche 1,8ha sehr groß. Beim groben Überfliegen der Tanks und Fässer sind wir auf ein Fassungsvermögen von etwa 90.000 Liter gekommen, also deutlich mehr als notwendig.

Alles ist sehr sauber und ordentlich gehalten. Ebenerdig befinden sich die Traubenübernahme und Maischegärtanks für die Rotweingärung und im eigentlich Keller sind dann die Lagertanks und Holzfässer.

Der Kellermeister führte uns durch den Keller und erwähnte dabei, dass sie in den letzten Jahren mit niedrigen Säurewerten zu kämpfen hatten. Daher ist es schon zur Norm geworden, dass man im Most ansäuert, die fertigen Weine kommen allerdings trotzdem nicht über 6g/l. Ganz im Gegenteil ein Säurewert von knapp unter 6g/l gilt schon als außergewöhnlich hoch.

© Mathias Herl

Mozarellaherstellung in der Oberschule Auer

Im Zuge der Vorstellung und Besichtigung der landwirtschaftlichen Oberschule Auer stellten wir auch Mozzarella her. Dieser Programmpunkt war mit Sicherheit ein Highlight der Exkursion, wenn auch gleich die Endprodukte vielleicht nicht ganz perfekt geworden sind, war die Motivation groß.

Die Milch wurde mit Zitronensäure auf einen pH-Wert von 5,85 angesäuert und auf Gerinnungstemperatur von 33 Grad erhitzt. Anschließend wurde Lab zugesetzt und die Messerprobe durchgeführt.

Der Bruch wurde geschnitten und von der Molke getrennt. Anschließend wurde dieser aufgeteilt und in 90 Grad heißem, gesalzenen Wasser geknetet und geschmolzen. Anschließend wurde die heiße Mozarellamasse per Hand geformt. Die Mozarellakugeln wurden in kaltes Wasser gelegt und anschließend mit ein wenig Flüssigkeit in Plastiksackerl verpackt.

© Lea Kneißl, Michaela Kiss

 

Weinbau in Südtirol  

Im Zuge unserer Reise nach Südtirol, waren wir, der 5. Jahrgang der HBLA Klosterneuburg, zu Gast bei der Landwirtschaftlichen Schule in Auer.

Am zweiten Tag unserer Abschlussreise stellte die Abschlussklasse der Schule in Auer die verschiedenen Weinbaubezirke von Südtirol, deren Heimat, vor.

Uns wurde das Eisacktal, Etschtal, Vinschgau und zum Beispiel auch Überetsch vorgestellt. Zu jedem Weinbaugebiet konnten wir auch mindestens einen Wein verkosten, der von den Schülern vorgestellt wurde.

Auch zum generellen Anbau in Südtirol wurde uns einiges erzählt. Südtirol hat eine Anbaufläche von 5.400 Hektar und erzeugt 350.000 Hektoliter im Jahr. In Südtirol befinden sich 70% der gesamten Anbaufläche am Hang, also auf steileren Lagen, und nur 30% befinden sich in der Ebene. Die steilen Lagen sind meist terrassiert, was das Bearbeiten der Weingärten mit Maschinen erschwert.

Wenn man den Anbau von Rot- und Weißwein in Südtirol vergleicht, ist klar zu erkennen, dass mehr Weißwein (ca. 64%) als Rotwein (ca. 36%) angebaut wird. Viele Weinbauern verkaufen deren Lesegut auch an große Kellereigenossenschaften weiter, da die Kilo Preise in Südtirol, im Vergleich zu Österreich um einiges höher sind.

© Katja Langmann, Sophie Schachenhuber

 

Weingut Baron Longo

Zum Abschluss des Tages waren wir im Weingut Baron Longo in Neumarkt.

Seit 2015 keltert der Winzer, welcher davor seine Trauben ausschließlich an die Genossenschaft lieferte, seine Weine wieder selbst. 2017 wurde dann die gesamten 20 Hektar auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt, jetzt folgt die Umstellung auf Bio-Dynamisch.

Der Keller ist eher klein und traditionell gehalten, beim Weinausbau wird überwiegend auf Holzfässer gesetzt sowohl bei rot als auch bei weiß.

Auffällig sind vor allem die Überlegungen zum Thema Marketing. Es geht dabei vor allem um folgende Fragen:  Wie hebe ich mich von großen Genossenschaftskellereien ab und wie kann ich Kunden an meine Weine erinnern? Zweiteres wird durch den vermehrten Fokus auf Markennamen statt Sorten versucht.

© Jacob Rennhofer

Wein.Kaltern

Am Donnerstag starteten wir den Tag in Kaltern.

Dort wurde uns vom Tourismusverein die Initiative "wein.kaltern" vorgestellt. Hier handelt es sich um einen Zusammenschluss von 26 Weinproduzenten, 27 Beherbergungsbetrieben und 15 Gastronomiebetrieben in Kaltern. Sie haben sich zusammengeschlossen, um das Qualitätsbewusstsein ihrer Kunden zu erhöhen. Allgemein gesagt, möchte man sich mit Innovation von anderen Weinorten abheben.

Somit sind Aktionen wie der Kalterer Weinweg, welcher mit 19.1km durch Kaltern geht und alle Mitglieder der Organisation einschließt. Weiters wurde eine eigene Vinothek - das Weinhaus Punkt - gegründet, welches alle Weine der Kalterer Weingüter beinhaltet. Ebenso sind die Südtiroler Weinakademie, welche sich nicht mehr nur mit Wein, sondern auch mit Speck, Olivenöl und weiteren regionalen Produkten beschäftigt, und das Weinmuseum erfolgreich umgesetzte Ideen der Wein.Kaltern Organisation.

Um marketingtechnisch den Vernatsch vom Kalterersee in den Vordergrund zu bringen, wurde die Kalterer See Charta entwickelt. Folgende Kriterien müssen dafür erfüllt werden: Die Weine müssen Aromen von Veilchen und Mandeln aufweisen, die jährlich in drei Blindverkostungen überprüft werden. Die Reben müssen im Durchschnitt um die 30 Jahre alt sein und mindestens zu 95% Vernatsch sein (maximal 5% Lagrein sind erlaubt). Wenn alle diese Kriterien erfüllt sind, dürfen die Weine am 15. März des Folgejahres den Kunden präsentiert werden.

© Mirjam Weissmann, Gabriel Hümer

 

Kellerei Kaltern           

Anschließend besuchten wir am Vormittag die Kellerei Kaltern. In dieser bekamen wir eine Führung mit anschließender Verkostung.

Gestartet hat die Führung in der obersten Etage, in dieser erfolgt die Traubenübernahme. Bei der Traubenübernahme werden die Trauben in eine der sechs Wannen gekippt. Je nach Endziel wird das Traubenmaterial dann entweder eine Etage tiefer gerebelt und kommt dann wieder eine Etage tiefer in die Presse oder es gelangt gleich zwei Etagen tiefer in die Presse und es erfolgt nach 2-4 stündiger Maischestandzeit eine Ganztraubenpressung.

Anschließend wird der Most dann im klassischen Stahltank vergoren und wird dann später in verschiedene Gebinde umgezogen. Jährlich verarbeitet die Genossenschaft zirka 20.300 Tonnen. Die mengenmäßig wichtigste Weißweinsorte ist der Weißburgunder. Für Rotweine verwendet die Kellerei liegende Tanks, außerdem verwenden sie Zisternen für den BSA und die Lagerung von Vernatsch.

Zwischen den Tanks gibt es fixe Leitungen, die nach dem Pumpen mit Inertgas leer geblasen werden. Bei den Weinen der oberen Preisklasse wird sedimentiert und bei den anderen wird flotiert.

Die Hauptmärkte der Kellerei außerhalb von Italien befinden sich in den USA und Deutschland.

Nach der Führung durch das Weingut durften wir noch einen Weißburgunder, einen Sauvignon Blanc, sowie einen Vernatsch, einen Lagrein und einen Cabernet Sauvignon verkosten.

© Valentin Oppenauer

 

Kellerei Kettmeier        

Kettmaier ist ein Weingut in Kaltern. welches seit 1919 besteht und neben den klassischen Rot- und Weißweinen auch Schauweine in traditionellen Flaschengärungsverfahren herstellt. In Südtirol gibt es insgesamt 10 Betriebe mit einer Schaumweinproduktionsmengen von etwa 500.000 Flaschen.

Das Weingut Kettmaier produziert jährlich105.000 Flaschen in vier verschiedenen Stilen. Nach der 2. Gärung in der Flasche werden die Schaumweine nach 24 Monaten kalt degorgiert, das bedeutet dass der Hefeklumpen im Flaschenhals im gefrorenen Zustand entfernt wird.

Der Großteil der Produktionsmenge wird per Hand gerüttelt. Nach einer Führung durch den Holzfass- sowie dem Flaschenlagerkeller hatten wir die Gelegenheit eine Verkostung durchzuführen. Wir bekamen zwei Sekte, einen weißen Cuvee und einem Chardonnay, Blauburgunder- Cuvee, und einen klassischen Chardonnay und einen klassischen Blauburgunder zur Kost.

© Andreas Lobe, Tobias Rabl

Obstgenossenschaft Juval

Das Freitagsziel unserer Exkursion war der Vinschgau, wo wir als ersten Tagesordnungspunkt die Obstgenossenschaft Juval in Kastelbell besuchten. Diese ist Teil der VIP (Vintschgauer Produzenten) und es wird dort das gesamte Bio-Obst der Vereinigung verarbeitet.

Das Obst wird von den Bauern im festgelegten Erntefenster angeliefert und direkt in CA-Zellen gelagert, die Produzenten sind verpflichtet ihren ganzen Ertrag an die Genossenschaft zu liefern, es gibt aber keinen Mindestertrag, weil vorrangig auf Qualität gesetzt wird. Sobald die Äpfel benötigt werden, wird die CA-Kammer geöffnet und alles in das Hoch-Kühl-Lager verfrachtet, dieses dient als Puffer beim Sortieren.

Die Äpfel werden danach nach Größe, Farbe und Schalenfehlern sortiert, danach gehts wieder ins Pufferlager, weil nur nach Bestellung abgepackt wird, dieser Vorgang erfolgt fast zu 100% automatisch.

Am wichtigsten sind der Markt in Italien, dort kann A-A geliefert werden, das heißt am Tag der Bestellung erfolgt die Lieferung, und der Exportmarkt Skandinavien, hier wird A-C, also am zweiten Tag nach der Bestellung, geliefert.

© Jacob Rennhofer

Betrieb Alber

Nach der Obstgenossenschaft Juval in Kastelbell im Vinschgau besuchten wir einen Betrieb, welcher sich auf Wein- und Obstbau in Hanglagen spezialisiert hat.

Der Weg nach oben war steil! Die Sonne knallte auf unsere Schulterblätter. Der Durst wurde immer größer und der Hang steiler.

Schlussendlich haben es doch alle mehr oder weniger gut in Sicherheit auf die Berghütte geschafft. Oben angekommen wurde wir wieder auf Vordermann gebracht und mit einer guten Kostprobe Wein, Speck und Brot wiederhergestellt.

Dann begaben wir uns wieder auf den Rückweg in die Stadt hinunter. Dieses prägende Erlebnis wird uns bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben.

© Thomas Gangl

 

Schloss Tirol - Dorf Tirol         

Am 10.9.2021 besuchten wir im Zuge unserer Südtirol Exkursion das Schloss Tirol im Dorf Tirol bei Meran. In der ehemaligen Stammburg der Grafen von Tirol ist heute das Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte untergebracht. Durch die Führung bekamen wir einen sehr interessanten Einblick in die Geschichte des Anwesens.

Das Schloss, welches 1100 errichtet wurde, ist das historisch bedeutendste Schloss Südtirols. Bevor die Residenz der Landesfürsten nach Innsbruck verlegt wurde, diente der mächtige Bau bis 1420 als Sitz der Fürsten. Eine wichtige Rolle in der Geschichte des Anwesens spielt auch Margarete Maultasch, die im 14. Jahrhundert residierte. Als Tochter des Grafen von Tirol wurde sie 1318 geboren und erbte somit die Gebiete ihres Vaters.

Weiters befinden sich im Schloss verschiedene Kapellen und Säle.

© Magdalena Niederl, Marlene Steinbatz

 

Besichtigung des Ötzimuseums

Auch das Ötzimuseum in Bozen wurde besucht, um unser Wissen über die Geschichte der ältesten Mumie der Welt zu erweitern. Auf diese Weise konnte man lernen, was sich vor 5000 Jahren abgespielt hatte.

Zuerst dachte man, dass Ötzi ein moderner Bergsteiger war. Allerdings hatte Ötzi Werkzeuge dabei, die längst veraltet sind. Nach einer Analyse stellte man fest, dass es sich um eine der ältesten natürlich konservierten Mumien der Welt handelte. Ötzi hatte in der Ausstellung schwarze Kohlestriche auf dem Körper, denn damals benutzte man es auch als Tattoo. Sein Werkzeug bestand ebenfalls aus einem unfertigen Bogen, einer Fellmütze, einer Hose aus Ziegenfell und aus seinen Bärenlederschuhen, welche mit Stroh gefüllt wurden. Er hatte auch Birkenporlinge dabei, welche als Heilmittel benutzt worden sind. Am Ende der Führung konnte man eine Figur von Ötzi sehen, wie er damals ausgesehen haben könnte.

© Lorenz Baumgartner, Florian Valachovic

 

Brauerei Batzen         

Die Brauerei Batzen liegt im Zentrum von Bozen und bietet neben der Brauerei auch einen Gastgarten in dem man verschiedenen Biere verkosten kann.

Produziert werden Craft Biere, diese sind nicht nach dem Reinheitsgebot gebraut, sondern dürfen auch Zutaten wie Fruchtsäfte oder Gewürze enthalten.

Craftbiere entstanden in den 80er Jahren in Amerika und sind mittlerweile weit verbreitet und vor allem wegen ihren unterschiedlichen Geschmäckern beliebt.

In der Brauerei Batzen wird sehr viel Wert auf die verwendeten Rohstoffe wie Hopfen, Malz und das Wasser gelegt, da diese einen sehr großen Einfluss auf das spätere Produkt haben. Eine Spezialität des Hauses ist ein Bier, welches bei der Gärung einen Teil Gewürztraminer Maische zugesetzt bekommt, dies ist eine typische Rebsorte für Südtirol.

© Mathias Ettenauer

 

Parma

Am Sonntag den 12. September machten wir auf unserem Weg ins Piemont einen Zwischenstopp in Parma und gingen in das Parmaschinkenmuseum. Dort bekamen wir eine genussvolle Einführung in die Welt des Prosciutto.

Begonnen haben wir mit einer kleinen Verkostung, wo wir unter anderem einen Schinken bekamen, welcher 30 Monate lang getrocknet wurde.

Mit befriedigten Geschmacksknospen bekamen wir dann eine Führung durch das Museum. Dort lernten wird alles über die Geschichte rund um den Parmaschinken, wie zum Beispiel, dass hier in Parma schon sehr lange Schinken produziert wird und dass auch hier aufgrund der Nähe zum Meer optimale Bedingungen für die Trocknung herrschen.

Wir lernten auch einiges über die Herstellung dieser Spezialität und wie viel Aufwand dahintersteckt. Man muss für eine gleichmäßige Trocknung sorgen und ständige Qualitätskontrollen sind notwendig. Hier verlässt man sich trotz all der Innovationen noch immer auf die gute alte Erfahrung.

Alles in allem war es ein sehr interessanter und informativer Zwischenstopp auf unserer Reise.

© Georg Lenzatti, Josef Schmid, Elias Mauerhofer

Museo Egizio in Turin

Am Vormittag wurden wir durch das älteste Ägyptische Museum Europas geführt, welches 1824 gegründet wurde. Es gibt nur ein Wichtigeres und das liegt in Kairo. Die Sammlung widmet sich ausschließlich der Kunst der ägyptischen Hochkultur. Uns wurde ausführlich die Geschichte des Aufstiegs der Kultur und der Niedergang gezeigt.

Der erste Direktor des Museums Ernesto Schiaparelli kaufte ägyptische Fundstücke der ganzen Welt zu und erweiterte die Sammlung auf 30.000 Ausstellungstücke. Zu den wichtigsten Fundstücken zählen das Grab des Kha und Merit und der Tempel von Ellesija. Das Museum erwartet jährlich 300.000 bis 500.000 Besucher.

© Marius Wittek, Lucas Züger

 

Stadtführung Turin

Am Nachmittag bekamen wir eine Stadtführung durch Turin, in die Hauptstadt des Piemont, wo auch der Sitz der Regierung von Piemont ist. 28 v. Chr. wurde ein Militärlager von den Römern errichtet, das Kaiser Augustus gewidmet wurde. Die schachbrettartige Stadtstruktur ist bis heute erhalten geblieben, mit der Hauptstraße Via Roma.

Der römische Name "Taurino" bedeutet so viel wie "kleiner Bulle", weshalb sich dieser auch auf dem Wappen der Stadt zeigt. Derzeit gibt es fast 900.000 Einwohner und somit ist Turin die 4. größte Stadt Italiens.

Es befindet sich Leonardo da Vincis einziges Selbstportrait und einige Skizzen in der Stadt und im Dom ist das Grabtuch von Turin aufgehoben. Ein typisches Wahrzeichen ist die Mole Antonelliana mit einer Höhe von 168 m, im Inneren befindet sich das nationale Filmmuseum und mit einem gläsernen Aufzug kommt man auf die Aussichtsplattform auf 85 m. Eine wichtige Persönlichkeit ist Margarethe, die von 1878 - 1900 Königin von Italien war und von der auch der Name der Pizza Margherita ihren Namen bekam.

© Anna Hess, Lena Mayer

Sektkellerei Cantina Cantratto

In der Sektkellerei „Cantina Cantratto“ in Canelli wurden wir in englischer Sprache durch die Kellerei geführt. Im dortigen Felsenkeller, der rund 36m unter der Erde liegt, herrschen konstant Temperaturen zwischen 12-12.5°C.

Das Weingut spezialisiert sich alleinig auf die Sektproduktion und wurde 1867 gegründet. Jährlich werden rund 150.000 Flaschen produziert. Aktuell ist der Jahrgang 2016 und auch ältere im Verkauf, da der Grundwein von 10-11 vol% mindestens 8-9 Monaten im Tank und nach der zweiten Gärung 5-6 Jahre auf der Hefe reift.

Alle Weine werden spontan vergoren, bei der Triage werden 25g Zucker und 1g Hefe pro Liter Wein hinzugesetzt, um im Schnitt 1.5%vol und 6 bar Druck zu produzieren.

Bevor der Sekt in den Verkauf kommt, wird der durch rütteln entstandene Heferest im Flaschenhals mittels Schockfrieren degorgiert.

Besonders beeindruckend war der Lagerbestand von über 3 Millionen Flaschen, die unter optimalen Bedingungen reifen. Bei der anschließenden Verkostung erlangten wir einen kurzen Einblick in das Sortiment und die Struktur der Weine.

© Lisa Brandl, Margarete Jäger

 

Besuch des Haselnussbetriebes von Mario Proglio in Diano d’Alba

Als erstes sind wir auf den Aussichtpunkt von Diano d’Alba gewandert. Von dort aus haben wir die Weinbau- und Haselnusslagen begutachtet, auch die Trennung der Gebiete Barolo und Barbaresco konnte man von dort schön erkennen.

Anschließend sind wir dann zum Betrieb gegangen. Dort haben wir zum Einstieg einen italienischen Film mit deutscher Filmunterschrift gesehen. In dem Film wurden unter anderem die gesamten Arbeitsschritte beschrieben, die während des Jahres anfallen. Weiters haben wir noch etwas über die Geschichte des Betriebes und die Vermarktung der Produkte erfahren. Dann konnten wir noch Fragen an den Besitzer stellen, welche er uns alle beantworten konnte.

Anschließend kam es noch zum spannendsten Teil, denn jetzt durften wir alle seine Produkte verkosten. Dabei waren die normale Haselnuss, kandierte Nüsse und verschiedene Nougatcremes.

Zur Philosophie des Betriebes: Der Vorgänger des Inhabers hat noch alles an Ferrero vermarktet. Der aktuelle Inhaber hingegen ist komplett davon ausgestiegen und vermarktet alles nur mehr selbst, weil er sich somit entfalten und mit neuen Kreationen spielen kann. Dabei bietet er eine große Produktpalette an.

© Hofstetter Martin, Daschl Karl

Besuch des Weinbaubetriebes Cascina Fonda         

Der Familienbetrieb Cascina Fonda bewirtschaftet eine Rebfläche von ca. 10 Hektar in der Ortschaft Neive.

Die Hauptsorte des Betriebes ist der Muscato. 70% der Rebfläche sind mit dieser Sorte bepflanzt - sie beschreiben diese Sorte als „König der Weine“.

Die restlichen 30% sind vor allem mit der Rotweinsorte Nebbiolo, aber auch mit Blauem Portugieser bepflanzt.

Marco Barbero, der Chef des Betriebes, füllt im Jahr in etwa 100.000 Flaschen Wein. Zirka die Hälfte seiner Weine verkauft Marco Barbero innerhalb Italiens. Der Rest wird hauptsächlich in der Schweiz, Nordeuropa, China und Taiwan vermarktet. 

Um die Aromen der Hauptsorte Muscato zu intensivieren, wird der Most nach dem Abpressen in einen Kühlraum bei -2 Grad Celsius gestellt. Im Betrieb wird der Muscato zu 100% im Tank vergoren, um die primären Fruchtaromen zu erhalten. 

Barbero hat neben seinem Hauptweinen, den zwei Sekten, einem Asti Spumante und einem Barbaresco auch noch zwei verschiedene Grappa aus der Muscato. Einen klassischen Grappa und einen, der für vier Jahre im Barriquefass gelagert wird. 

© Rene Dietrich

 

Montaribaldi Barbaresco       

Am Dienstag Nachmittag der Piemontreise machten wir uns nach dem Degustationsmenü auf den Weg zum Weingut Montaribaldi in Barbaresco. Das Weingut befindet sich in einer Hügellandschaft mit einem tollen Ausblick über die Weingärten des Piemonts. Dort wurden wir von den Winzerinnen begrüßt. Wir teilten uns in zwei Gruppen.

Während Franca Vacca die eine Gruppe durch das Weingut führte, durfte die andere Gruppe schon die ersten Weine bei Antonella Rivetti verkosten.

Mit 20ha gehört dieser Betrieb zu den mittleren bis kleineren Betrieben der Umgebung. Das Weingut produziert hauptsächlich Barbaresco DOCG, Barolo DOCG und Barbera d‘Alba DOC. Im Jahr werden dort ca. 100 000 Flaschen abgefüllt.

Sie arbeiten sehr modern mit Edelstahltanks und modernen Kältesteuerungen. Weiters interessant zu erwähnen ist, dass sie bei den Rotweinen in den Holzfässern einen spontanen biologischen Säureabbau machen.

Das Personal war sehr nett und die Weine die wir probieren durften waren sehr gut und etwas neues in unserer Weinbekanntschaft.

© Christoph Schurm, Klaus Stacher

 

G.D. Vajra

Unser letzter Betrieb war G.D. Vajra in Barolo, dieser liegt auf der westlichsten Seite von Barolo und wird biologisch und teilweise auch biodynamisch bewirtschaftet. Die Familie besitzt 80 ha auf sehr unterschiedlichen Böden und verarbeiten diese in 3 verschiedene Kellereien.

Die Weingärten sind über 50 km verteilt mit einer großen Auswahl an Sorten. Ihre Hauptsorte ist Nebbiolo, wobei auch Barolo, Barbera, Riesling und viele weitere Sorten eine große Bedeutung haben.

Zwei bedeutende Jahre, die sie schwer getroffen haben waren 1972, wo die Trauben nicht ganz abgereift sind und dadurch kein Barolo entstehen konnte und 1986, wo der Hagel die Ernte zerstört hat und sie auf 7 ha nur 300 Flaschen Wein produzieren konnten. Die Lese erfolgt händisch mit 40-70 internationalen Mitarbeitern und dauert 1,5 bis 2 Monate. Die Vergärung erfolgt im Stahltank mit heimischen Reinzuchthefen, aber wenn es der Jahrgang erlaubt, führen sie eine Spontangärung durch.

Zum Schluss durften wir eine Verkostung von 4 typischen Weinen genießen: Barbera, Nebbiolo, Barolo und Frisa.

Ein guter Abschluss der Exkursion!

© Lena Mayer, Katharina Schönner

 

Veröffentlicht am 28.10.2021