Dieser Waschplatz erfüllt die aktuellen gesetzlichen Anforderrungen hinsichtlich Abwasserreinigung, um einen Eintrag von Schadstoffen in die öffentliche Schmutzwasserkanalisation und damit in die öffentlichen Kläranlagen zu unterbinden.
Wesentliche Elemente dabei sind der Grobschlammfang und der Mineralölabscheider.
Der Schlammfang kann mittels Saugwagen und Saugschlauch, händisch oder mittels Kleinbagger gereinigt werden.
Die vorgereinigten Abwässer gelangen vom Schlammfang über einen Kanal (DN 200) in den Kompaktmineralölabscheider. Dieser besteht aus einem weiteren Schlammfang, einem Schwerkraftabscheider und einem Mineralölabscheider (Koaleszenzabscheider).
Das gereinigte Abwasser wird über eine Tauchwand mit Probeentnahmemöglichkeit abgeleitet und gelangt danach über den betriebseigenen Schmutzwasserkanal in den öffentlichen Schmutzwasserkanal und zur weiteren Reinigung in die öffentliche Kläranlage.
Um den Platz auch mit schweren Geräten befahren zu können, wurde ein Schwerlastgittersystem der Lastklasse D400 eingebaut.
Der Waschplatz befindet sich direkt neben dem Traubenübernahmebereich der Kellerei, in die während der Lese die Trauben aus den Versuchsgütern Agneshof und Götzhof angeliefert werden.
Während der Erntezeit fallen aufgrund der Reinigung zusätzlicher Gerätschaften größere Schmutzwassermengen an. Diese Abwässer werden somit ebenfalls vorgereinigt.
Aufgrund des höheren Säuregehalts der während der Lese anfallenden Abwässer wurde die Reinigungsfläche mit säurebeständigen Stahlbetonplatte (Stärke = 25 cm) ausgeführt.
Die Zufahrt zur Reinigungsfläche wurde asphaltiert. Das auf dieser Fläche anfallende Oberflächenwasser (Regenwasser) wird in einer Kastenrinne gesammelt, in einen Sickerschacht geleitet und dort zur Versickerung gebracht.
Die Abfahrt der landwirtschaftlichen Geräte erfolgt über einen gegräderten Weg zum Straßenbereich der Anlage.
Funktion des Schlammfangs und des Schwerkraftabscheiders:
Der Schlammfang und der Schwerkraftabscheider stellen eine Baueinheit dar, wobei der Schwerkraftabscheider über dem Schlammfang angeordnet ist.
Das ölkontaminierte Schmutzwasser wird über den Zulauf und den selbsttätigen Verschluss in den Schwerkraftabscheider geleitet.
Durch die spezielle Formgebung des Zulaufverschlusses gelangt das Wasser unterhalb des Wasserspiegels in den Schwerkraftabscheider. Hier erfolgt durch Strömungsberuhigung eine Abtrennung der absetzbaren Stoffe, welche in den Schlammfang absinken und der aufschwimmbaren Stoffe (Leichtflüssigkeit), welche zur Wasseroberfläche aufsteigen.
Wird die maximale Ölspeicherkapazität erreicht, so schließt sich der Zulaufverschluss und garantiert einen verlässlichen Zulaufstopp.
Funktion des Mineralölabscheiders (Koaleszenzabscheider):
Das durch die Schwerkraft- und Sedimentationsstufe vorgereinigte Abwasser gelangt in den Koaleszenzabscheider. Dieser wird von unten nach oben durchströmt.
Beim Durchgang des Wassers werden noch nicht abgeschiedene Ölteilchen durch den Koaleszenzeffekt der oleophilen Plattenpakete zu größeren Öltropfen gebunden und steigen an die Wasseroberfläche auf.
Feine Schlammpartikel finden an der glatten Oberfläche keine Haftung und rutschen dem Prinzip des Schrägklärers entsprechend in den Schlammfang ab.
Dieser Selbstreinigungseffekt sorgt für einen dauerhaft hohen Wirkungsgrad der Anlage und macht den Koaleszenzabscheider nahezu wartungsfrei.
Das gereinigte Abwasser wird über eine Tauchwand mit Probeentnahmemöglichkeit abgeleitet und gelangt danach in den Kanal.
© DI Martin Mehofer